Ich mache mich stark für Chancengleichheit – Natalya über ihr Sideprojekt Netzwerk Chancen

Gleiche Chancen für alle - Netzwerk Chancen

Hier kannst du dir das Interview von Juliane mit Natalya von Netzwerk Chancen anhören anhören:

Wer lieber lesen statt hören möchte, hier entlang:

Juliane:

Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Episode des Sidepreneur-Podcasts. Endlich habe ich mal wieder eine Interviewpartnerin hier zu Gast im Sidepreneur-Podcast. Irgendwie sind wir Frauen hier im Podcast recht unterrepräsentiert und deshalb freue ich mich ganz besonders, dass Natalya von Netzwerk Chancen heute hier ist. Sie wird sich auch gleich noch selbst vorstellen. Natalya hat ein unheimlich spannendes Projekt, das jetzt weniger darauf abzielt, dass man schnell superreich wird. Ich übertreibe jetzt einmal ganz bewusst. Natalyas Projekt hat ganz viel mit Menschen zu tun und dass Menschen aus bestimmten Bevölkerungsschichten einfach auch eine Chance haben. Sie bringt da ganz viel persönlichen Background mit und wird uns heute von ihrem Projekt, das sie nebenberuflich betreibt, berichten.

Hallo Natalya, herzlich Willkommen bei uns im Sidepreneur-Podcast.

Natalya:

Hallo Juliane, ich freue mich sehr, heute dabei zu sein und bin schon wahnsinnig gespannt auf unser Gespräch.

Juliane:

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass du Kontakt aufgenommen hast. Stell dich doch einfach einmal unseren HörerInnen und LeserInnen vor. Wer bist du? Was machst du und was ist dein persönlicher Background?

Natalya:

Ich heiße Natalya mit vollem Namen Natalya Nepomnyashcha und wie man meinem Namen anhören kann, habe ich einen Migrationshintergrund. Ich bin in der Ukraine geboren und bin dann 2001 mit 11 Jahren nach Deutschland zusammen mit meinen Eltern eingewandert. Meine Eltern haben bereits Mitte der 90iger Jahre in Kiew ihre Jobs verloren und haben seitdem auch leider keine neue Anstellung gefunden. Das heißt, dass beide schon seit über 20 Jahren arbeitslos sind und so bin ich im Prinzip aufgewachsen.

2001 als ich nach Deutschland kam, sprach ich kein Wort Deutsch. Sie haben uns dann in Augsburg angesiedelt, weil hier schon eine Tante gelebt hat. Ich kam dort dann auf die Hauptschule und als ich dann schon ein bisschen Deutsch konnte, kam ich auf die Realschule. Ich habe dort sehr gute Noten beschrieben, weil meine Eltern, obwohl sie selbst keine Akademiker sind, trotzdem Wert darauf gelegt haben, dass ich in der Schule gute Leistungen bringe. Deshalb haben sie auch immer versucht, mich zu animieren, auf’s Gymnasium zu wechseln und das habe ich auch mehrmals probiert. Das ist mir immer verwehrt worden, mit unterschiedlichen Begründungen. Daraufhin habe ich dann meinen mittleren Abschluss gemacht. Es war eine schöne Zeit, aber ich hatte immer im Sinn, dass ich Abitur machen möchte. Dann bin ich mit 17 Jahren nach München gezogen, habe dort eine schulische Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin gemacht und habe daran angeschlossen direkt eine Ausbildung zur Übersetzerin und Dolmetscherin. Diese Ausbildung wurde in Groß Britannien als erster Universitätsabschluss anerkannt und konnte somit nach Groß Britannien gehen und habe dort 2012 meinen Master in Internationale Politik gemacht. Danach bin ich zurück nach Deutschland, nach Berlin gezogen. In der Zwischenzeit hatte ich auch einen deutschen Pass und ich muss auch sagen, dass ich mich ziemlich Deutsch fühle und habe mir dann so gesagt, ok, ich spreche fünf Sprachen, ich habe in Groß Britannien studiert, da wird es einfach sein im politischen Umfeld Fuß zu fassen und da habe ich gemerkt, dass dem überhaupt nicht so ist. Ich konnte keine tollen Praktika nachweisen und auch auch keine tollen Kontakte.

Ich konnte keine tollen Praktika nachweisen und auch auch keine tollen Kontakte.

Ich habe dann irgendwann den Berufseinstieg geschafft eher im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing/Projektmanagement und habe dann parallel angefangen mich ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen zu engagieren. Alle hatten eigentlich irgendetwas mit Außenpolitik zu tun. So habe ich mir mein Netzwerk aufbauen und konnte meinen ersten Job im Marketing aufgeben

Ein gutes Netzwerk ist wichtig

Meine nächste Anstellung hat sich dann tatsächlich über Kontakte ergeben. Ende 2015 habe ich ein Buch gelesen. Es heißt Du bleibst, was du bist“ von Marco Maurer„*. Ich kann es sehr empfehlen, es ist ein großartiges Buch, in dem Marco Maurer beschreibt, er ist auch ein Arbeiterkind und kommt zufällig auch aus der Nähe von Augsburg, wie schwierig es heutzutage ist aufzusteigen. Er selbst war auch wie ich auf einer Hauptschule und hat zuerst eine Fachlehre gemacht, dann sein Abitur nachgeholt und wurde Journalist. Jetzt ist er, glaube ich, Redakteur bei der NEON. In dem Buch interviewt er auch ziemlich viele berühmte Aufsteiger wie z.B. Frank-Walter Steinmeier oder auch Rüdiger Grube und spricht mit ihnen darüber, dass es heute schwieriger ist, aufzusteigen als noch vor 30/40 Jahren.

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Mit jeder weiteren Seite des Buches bestärkte sich mein Gefühl.

Genauso so habe ich es nämlich auch erlebt. Man muss hier wirklich etwas ändern. Denn für Leute wie mich, die aus einem eher bildungsfernen Haushalt kommen, die keinerlei Kontakte von Haus aus haben, die auch nicht wissen, wie es auf diesem Parkett aussieht und wie man sich dort bewegen sollte, wenn man Karriere machen möchte. Dass eben solche Menschen wie ich, wenn sie Kinder oder Jugendliche sind, Förderung brauchen und dass Startnachteile ausgeglichen werden müssen. An dieser Stelle wollte ich unbedingt etwas tun. Dadurch, dass ich inzwischen Kontakte im Bereich Außenpolitik durch mein ehrenamtliches Engagement hatte, kam die Idee, dass wir eine Dialogplattform gründen, die es Vertretern aus der Zivilgesellschaft und aus der Politik ermöglicht, sich über Bildungsthemen, soziale Themen, Chancengleichheit und sozialen Aufstieg auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu finden. Und so mache ich jetzt Netzwerk Chancen neben, aber dazu kommen wir ja noch.

Juliane:

Aus dieser Geschichte heraus hat sich sozusagen, deine Idee zu deinem Sidebusiness entwickelt. Als was bist du heute hauptberuflich unterwegs?

Natalya:

Ich arbeite bei einer PR-Agentur als PR-Beraterin. Wir sind spezialisiert auf digitale Wirtschaft. Das heißt, wir beraten Kunden aus verschiedensten Bereichen, die sich aber alle im weitesten Sinne mit dem Thema Digitalisierung auseinander setzen. Das sind Onlineplattformen, Onlinemarktplätze, Unternehmen der E-Mobilität oder auch Versicherungen, die einen Digitalisierungsbereich haben.

Juliane:

Du arbeitest auch immer noch Vollzeit?

Natalya:

Ja. 40 Stunden die Woche. Wie es sich gehört.

Juliane:

Netzwerk Chancen, also dein Sideprojekt hast du dann wann gegründet?

Natalya:

Die Idee hatte ich im November 2015, aber dann vergingen noch ein paar Monate bis ich genau wusste, was ich machen möchte. Dann habe ich mir einen Notar gesucht, der wirklich großartig war und mich sehr unterstützt hat die ganzen Gründungsunterlagen vorzubereiten. Die tatsächliche Gründung, als dann auch alles im Handelsregister stand, war im Juni 2016.

Juliane:

Was für eine Geschäftsform hast du gewählt?

Natalya:

Wir sind eine gemeinnützige uG, also eine Art Mini-GmbH, die gemeinnützig ist. Man kann Spenden erhalten und Zuwendungsbestätigungen ausstellen, aber die uG gehört komplett mir. Es gibt keinen Vorstand, ich bin die alleinige Gesellschafterin.

Juliane:

Du machst es also allein. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du aber inzwischen 10 Mitarbeiter, die dich ehrenamtlich bei deinem Projekt unterstützen, oder?

Natalya:

Ganz genau. Wir sind gerade elf Personen. Das schwankt immer ein bisschen. Gerade beim Ehrenamt ist es ja so, wenn sich etwas privat oder beruflich ändert, kann man es unter Umständen nicht länger durchziehen. Manche haben uns verlassen, weil sie ein Kind bekommen haben, andere weil sie ins Ausland gezogen sind. Im Großen und Ganzen sind wir aber immer zehn Leute.

Wie arbeitet ihr?

Wir haben 3 Teams, einmal PR, Public Affairs, Events und in diesen drei Teams arbeiten wir und versuchen für Chancengleichheit in Deutschland zu kämpfen.

Juliane:

Wie sieht deine Arbeit aus? Wie organisierst du dich?

Natalya:

Im Prinzip funktioniert es so, dass wir alle zwei Wochen ein Teamtreffen haben. Natürlich immer abends, meist Freitag Abend, weil wir auch Unternehmensberater mit im Team haben, die unter der Woche oft unterwegs sind. In den Meetings besprechen wir, was in den nächsten zwei Wochen so alles anfällt. Abgesehen davon gibt es ja die drei Teams, die ich eben erwähnt habe und die haben je einen Teamleiter. Einmal in der Woche telefoniere ich auch mit jedem Teamleiter für ca. zehn Minuten. Das sind die sogenannten Check-ins bei uns. Da besprechen wir ganz genau, was gerade im Team anliegt, wo sie Hilfe brauchen, was gerade gut läuft und was die nächsten Aufgaben sind. Das ist im Prinzip das, was so mein Teil ist, aber es passiert alles abends und wir arbeiten unabhängig voneinander. Untereinander besprechen sich die Teams noch einmal gesondert.

Abgesehen davon gibt es natürlich auch Telefonate mit Partnern. Das sind entweder Stiftungen, Unternehmen oder auch Referenten für unsere Events oder auch Netzwerkmitglieder. Das sind bei uns ja zivilgesellschaftliche Organisationen, die bei uns Mitglied sind. Das funktioniert aber auch immer alles abends nach der regulären Arbeit oder am Wochenende.

Juliane:

Was schätzt du so, wie viel Zeit du pro Woche neben dem Hauptjob für dein eigenes Projekt aufbringst?

Natalya:

Es sind immer im Schnitt fünf Stunden. Man kann es natürlich nicht pauschalisieren. Ich bin ein Mensch, der unheimlich darauf achtet, dass der Input auch einen Output bringt. Das heißt, bevor ich eine Aufgabe angehe, überlege ich mir, ob es sich wirklich lohnt, Arbeit hineinzustecken. Indem ich, aber auch wir im Team sehr stark priorisieren, schaffen wir es eigentlich mit relativ wenig Input, und fünf Stunden hört sich wahrscheinlich auch nicht nach so wahnsinnig viel an, trotzdem relativ viel Output bekommen.

Juliane:

Wie organisiert ihr euch? Nutzt ihr z.B. Trello-Boards oder nutzt ihr ein anderes Projektmanagement-Tool auf das alle zugreifen können?

Natalya:

Wir arbeiten mit Google Drive. Dort liegen alle unsere Dokumente. Außerdem haben wir eine Facebook-Gruppe, in der wir uns auch austauschen. Ich glaube, die Teams untereinander tauschen sich über Whatsapp aus. Ich nutze es selbst nicht. So organisieren wir uns. Wir haben kein Trello, kein Slack, kein Asana. Wir schreiben Protokolle von unseren Meetings. Das sind fast schon weniger Protokolle, sondern eher Aufgabenlisten, wo immer die Namen und Deadlines vermerkt sind.

Wir haben immer freiwillige Deadlines

Generell ist es so, dass wir immer freiwillige Deadlines haben. Ich lege nicht fest, bis wann jemand etwas erledigt haben müssen. Das Teammitglied sagt, bis wann es ein To-Do erledigt hat. An diese Deadlines versuchen wir uns dann auch zu halten und das funktioniert bisher sehr gut.

Juliane:

Du hast uns bereits von deiner Motivation erzählt, warum du Netzwerk Chancen ins Leben gerufen hast. Kann ich mich als benachteiligte Person, aus bildungsfernem Haushalt, der nirgendwo einen Fuß in die Tür bekommt bei euch melden? Worin liegt der Kern eurer Arbeit?

Natalya:

Wir sind auf der systemischen Ebene tätig. Das heißt, du kannst dich an uns wenden, wir würden dir aber nicht direkt helfen können, sondern wir würden dich an einen unserer Netzwerkmitglieder verweisen.

Der Kern unserer Arbeit: Systemische Veränderungen herbeiführen

Der Kern unserer Arbeit besteht im Prinzip darin, dass wir systemische Veränderungen erreichen möchten. Das heißt, wir möchten Barrieren abbauen. Wir möchten, dass die Startnachteile von den Kindern und Jugendlichen durch spezielle Förderung ausgeglichen werden. Wir möchten, dass Barrieren, die zwischen den verschiedenen Schularten bestehen, abgebaut werden und dass möglichst jedes Kind / jeder Jugendliche die gleichen Chancen hat.

Es geht auf jeden Fall nicht darum, was viele immer als Totschlagargument bringen, dass jeder studiert. Darum geht es überhaupt nicht. Sondern, dass ob jemand studiert nicht davon abhängt, welche soziale Herkunft er hat, sondern von dem was er leistet oder wie kompetent und engagiert er ist.

In der Praxis funktioniert es so, dass wir zum einen ein Netzwerk mit Netzwerkpartnern in ganz Deutschland sind. Die Netzwerkmitglieder sind alles zivilgesellschaftliche Organisationen, die alle ganz unterschiedliche Arbeiten leisten: Mentoren werden gestellt, Vorlesenachmittage werden organisiert usw.

Zum anderen möchten wir die Netzwerkmitglieder untereinander vernetzen, damit sie voneinander lernen können und dass sie auch Partnerschaften schließen können. Wir versuchen sie auch zu stärken, indem wir ihnen neue Tools mit an die Hand geben. Wir hatten zum Beispiel letztens eine Veranstaltung über Fundraising. Der Referent hat aus seiner Sicht berichtet, denn er bekommt die Anträge und er hat dann Tipps gegeben, wie man am besten vorgeht.

Darüber hinaus haben wir geschlossene Formate, das sind sogenannte Chancenlabs, die sich immer einem bestimmten Thema widmen (Schule, Berufseinstieg, usw.) Da sind immer ca.zehn Teilnehmer, die Hälfte davon kommt aus der Politik oder der Verwaltung. Die andere Hälfte sind zivilgesellschaftliche Organisationen. Die Idee dahinter ist einen vertrauensvollen Raum zu schaffen, in dem man offen miteinander diskutieren und zusammen Lösungen erarbeiten kann. Die Ergebnisse werden alle anonymisiert veröffentlicht, damit jeder frei reden kann und nicht befürchtet wird, dass rauskommt, jemand hätte dort das und das gesagt. Das ist besonders für die Politiker wichtig.

Außerdem haben wir auch öffentliche Veranstaltungen, weil wir auch interessierten Lehrern, Eltern und Schülern die Möglichkeit geben wollen. Auch hier laden wir oft Politiker und Wissenschaftler für’s Podium mit ein. Wir hatten auch schon Rüdiger Grube da, der selbst ein Aufsteigerkind ist und es ziemlich weit nach oben geschafft hat. Mit diesen öffentlichen Veranstaltungen wollen wir auch zum öffentlichen Diskurs mit beitragen und auch eine gewisse mediale Öffentlichkeit zu erreichen. Auch wollen wir die Möglichkeit bieten für Menschen, die aufsteigen wollen oder die es bereits geschafft haben, sich mit Entscheidungsträgern auszutauschen. Natürlich nutzen wir diese Veranstaltungen auch um Advocacy für das Thema Chancenungleichheit zu machen, weil wir auch die Erfahrung gemacht haben, dass die Politik erst anfängt zu handeln, wenn ein gewisser öffentlicher Druck da ist. Das Thema findet zwar bis zu einem gewissen Punkt statt aber sie kann noch viel stärker stattfinden. Denn Studien beweisen, dass Kinder aus bildungsferneren Familien bei gleichen Leistungen weniger Chancen haben. Es werden hier viele Potentiale verschenkt und das können wir uns eigentlich nicht leisten, wo gerade so viele Fachkräfte gesucht werden.

Wir sehen natürlich auch den Frust bei den Familien, die es nicht schaffen, voran zu kommen. Diese Botschaft möchten wir auch nach außen bringen, wie wichtig Chancengleichheit ist und das nicht nur für die Menschen, die aufsteigen möchten, sondern für die Gesellschaft insgesamt.

Wir sind unterwegs mit Flyern und Postkarten und versuchen natürlich auch mit Politikern und Medien ins Gespräch zu kommen.

Juliane:

Man merkt, dass du mit richtig viel Herzblut dabei bist. Dass es dir wichtig ist, dein Projekt und auch das Thema. Trotzallem brauchst du sicherlich auch Ausgleich zum Vollzeitjob und zu deinem Sidebusiness. Wie schaffst du es, auch einmal „runter zu kommen“?

Natalya:

Ehrlich gesagt treffe ich mich wahnsinnig gern mit Freunden zum Essen. Das mache ich viel lieber als auszugehen. Vier Mal im Monat versuche ich zur Massage zu gehen. Das entspannt mich und tut mir wahnsinnig gut. Ich versuche auch viel spazieren zu gehen, weil es mir gut tut und versuche einfach, mich mit positiven Menschen zu umgeben. Ich gehe abends oft auf Netzwerkevents und Diskussionsveranstaltungen und versuche auch einmal in andere Bereiche reinzuschnuppern und mich inspirieren zu lassen.

Juliane:

Sicherlich wirst du auch die Tage haben, wo etwas nicht so funktioniert, wo du keine offenen Türen einrennst und frustiert bist. Was treibt dich an, an solchen Tagen weiterzumachen?

Natalya:

Ich habe schon viele Rückschläge und Hürden genommenAuf meinem Weg gab es schon sehr früh sehr viele Hürden, damals als ich nicht auf’s Gymnasium gehen durfte. Ich war schon immer sehr ehrgeizig und wollte immer gut sein. Nachher war ich Jahrgangsbeste. Am Ende hat es sich trotz vieler Rückschläge immer gelohnt zu kämpfen. Genauso auch beim Studium, wo ich aus bürokratischen Gründen kein Bafög bekommen aber oder auch als ich mit 17 Jahren nach München gezogen bin.

Auch wenn uns Teammitglieder verlassen oder wenn du für Veranstaltungen keine Referentenzusagen bekommst, ist das traurig und frustierend. Aber gerade haben wir nach vielen Einladungen, die wir an potentielle Referenten verschickt haben und schon glaubten die Veranstaltung absagen zu müssen, zwei Zusagen bekommen.

Deshalb sage ich immer: Abgerechnet wird am Ende.

Und zwischendurch gibt es Rückschläge, aber man muss einfach weitermachen. Wenn man kämpft, das ist zumindest meine Erfahrung, wird man am Ende auch belohnt.

Juliane:

Du sprichst ja aus deiner Erfahrung und kannst auch sehen, wie du die Hürden immer wieder gemeistert hast und am Ende gestärkt aus der Situation herausgegangen bist. Wir hatten schon einmal eine Episode, da ging es darum, wie man Rückschläge in Siege verwandeln kann und das passt auch ganz wunderbar zu deiner Geschichte.

Was würdest du unseren ZuhörerInnen und LeserInnen zum Abschluss mit auf dem Weg geben wollen?

Natalya:

Natalyas Tipps für Sidepreneure

Es ist wahnsinnig wichtig ein Ziel vor Augen zu haben. Es sollte ein großes Ziel sein, aber du solltest dir auch Etappenziele setzen. So hast du die Möglichkeit auch zwischendurch Erfolge zu feiern.
Außerdem sollte man, wenn man merkt, dass man in die falsche Richtung geht oder sich verrennt, unbedingt nachjustieren können.

Wir haben auch ganz viel negatives Feedback zu Netzwerk Chancen bekommen als ich es gegründet habe, weil viele dachten, dass man es überhaupt nicht brauchen würde.

Ein klares Ziel vor Augen, sich immer wieder challengen lassen, auch auf die anderen hören, aber sich dennoch nicht von seinem großen Ziel abbringen lassen.

Wenn man intrinsisch in sich reingeht, ein Licht sieht und immer daran arbeitet, es nicht aus den Augen verliert, dann wird man sein Ziel auch erreichen.

Juliane:

Deine Ausführungen lassen sich sehr gut auf alle möglichen Sidebusinesses übertragen. Vielen Dank für deine Tipps. Ich danke dir für das Gespräch. Das war sehr interessant. Ich finde es toll, dass du mit so viel Herzblut dabei bist und deine Vision umsetzt. Viel Erfolg weiterhin!

Natalya:

Vielen Dank liebe Juliane. Ich finde es auch ganz großartig, dass ihr diesen Podcast führt, weil es in der Tat immer noch in unserer Gesellschaft nicht üblich ist, dass man neben einem Vollzeitjob auch noch nebenberuflich selbständig ist. Ich finde toll, was ihr für verschiedene Beispiele aufzeigt und damit sicherlich auch andere motiviert und inspiriert, neben dem Angestelltenjob auch noch etwas anderes tolles zu machen.

Juliane:

Ja, man kann noch einmal vielleicht einer ganz anderen Leidenschaft nachgehen. Vielleicht mit dem Ziel es auch immer „nur“ nebenberuflich zu machen oder um erst einmal austesten, ob die Idee überhaupt Potential hat.

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Copyright Bild Natalya Nepomnyashcha: Holger Boening/Netzwerk Chancen

Redaktion

Juliane Benad

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